Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Sonnentor von Tiahuanaco. Es ist etwa 3 m hoch und 3,75 m breit und wurde in handwerklich perfekter Steinbearbeitung aus einem einzigen Andesitblock herausgehauen. Nach dem Untergang der Kultur vermutlich durch ein Erdbeben umgestürzt und in zwei Teile zerbrochen, wurde es im Jahr 1908 wieder aufgerichtet. Sein Gewicht wird auf sieben bis zwölf Tonnen geschätzt. An ihm findet sich ein Fries mit einer Gottheit (wahrscheinlich Wiraqucha oder in Aymara: Willkatata), die zwei Schlangenzepter in den Händen hält. Das maskenhafte Gesicht wird von einem strahlenförmigen Kopfputz umrahmt. Dieses Motiv befindet sich auch auf der Raimondi-Stele aus Chavín de Huántar. Am Sonnentor wird jährlich die Wintersonnenwende (Willakakuti oder Willkatuti) gefeiert, das Neujahrsfest der Aymara. Die zentrale Figur wird gerahmt von zahlreichen Reliefs im Profil wiedergegebener kniender „Vogelmenschen“, die jeweils eine Art Zeremonialstab in Händen halten. Die Reliefs in der unteren Reihe unterscheiden sich durch ihren überwiegend geometrischen Charakter von den „Vogelmenschen“ in den drei oberen Reliefreihen.
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